Feldmusik Seewen
Seit über 100 Jahren musikalisch durch Dick und Dünn

Sagenhaft-mystische Blasmusik

Jahreskonzert der Feldmusik Seewen: Passend zum eher düsteren Wetter um diese Jahreszeiten wählte man das Motto «Mythen & Sagen».
Von Silvio Kohler, Neue Schwyzer Zeitung, 26. November 2007

Mit «Pride of the Fleet» starteten die Musikantinnen und Musikanten unter der sicheren Leitung von Alex Maissen in ein abwechslungsreiches Programm. Der konzertante Marsch von James L. Hosay ist dem ehemaligen Flaggschiff der US-Marine gewidmet und wurde zu dessen «Pensionierung» komponiert. Vom modernen Schlachtschiff machte man darauf einen Sprung in der Zeit zurück ins 16. Jahrhundert: «Die Hexe und die Heilige» (Steven Reinecke) erzählt vom Schicksal zweier ungleicher Zwillingsschwestern, die eine keusch und tugendhaft, die andere vermeintlich mit dem Teufel im Bund.

Das Stück nach einem Roman von Ulrike Schweikert begann mit dunklen Glockenklängen in behäbigem Takt, entwickelte sich aber später zu einer vor allem rhythmisch vielseitigen Komposition voller Wendungen und endete so wie es begonnen hatte, in den ausklingenden, unheilschwangeren Glocken.

Für gute zehn Minuten blickte man durch das Zeitfenster ins Spätmittelalter, eine gelungene, stimmungsgeladene Darbietung. Mit dem vom Österreicher Thomas Doss in Wiener Manier gehaltenen «Mysterious Waltz» und «Larunda», einem Marsch vom jungen Schweizer Charlie Schmid, beendeten die Seewener die erste Hälfte des Konzertes.

Blutsauger und Archäologen
Abenteuerlich wurde es nach der Pause: «Spirit of Adventures» (Darrol Barry) eröffnete den zweiten Teil, in dem noch einige musikalische Leckerbissen kredenzt wurden, so zum Beispiel der berühmte «Tanz der Vampire» von Jim Steinmann aus dem Musical von Roman Polanski. Hier zeigten die Protagonisten sprichwörtlich viel «Biss», denn der Ball auf dem Schloss des Vampirgrafen Krollock besitzt einige heimtückische Passagen, die schwer zu meistern sind. Die wechselhafte Komposition kam jedenfalls keineswegs blutarm, sondern mit viel Schwung aus den Mundstücken der Musikanten.

Nach der Blutsaugerei wurde es danach wieder beschaulicher, denn «Legende» aus der Feder von Pavel Stanek geriet eher etwas unspektakulär. Das wurde zum Schluss jedoch mit «Adventures of Indiana Jones» (John Williams, arr. Paul Lavender) aufgefangen. Der bekannte, von Harrison Ford verkörperte Archäologe, verlangte noch einmal höchste Konzentration von der Feldmusik und krönte das gelungene Jahreskonzert der Seewener, das mit verdientem Applaus und zwei Zugaben, «Getaway/September» und «Ravanello», beendet wurde.

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